Bebauung Hähnlehofstraße: Stadtentwicklung mit Verantwortung?

Durch einen umfassenden Beteiligungsprozess haben der Gemeinderat und die Bürgerschaft zusammen eine Vision für die Stadtentwicklung in Weingarten formuliert: eine Stadt der kurzen Wege, mit einem lebendigen Zentrum und grünen Oasen, die Lebensqualität und Klimaschutz verbinden.
Das Ziel ist klar: bestehende Grünflächen sollen erhalten und gestärkt werden.

Umso unverständlicher ist nun der Plan, die Streuobstwiese westlich der Hähnlehofstraße – zwischen der Stichstraße zum Rungshof und dem Farben-Klotz-Gebäude – zu bebauen. Diese Fläche ist nicht einfach ein gewöhnlicher Grünstreifen, sondern eine geschützte Ausgleichsfläche, die ursprünglich als Kompensation für das Baugebiet auf der gegenüberliegenden Seite geschaffen wurde. Eine Bebauung würde also einen „Ausgleich des Ausgleichs“ erfordern – ökologisch fragwürdig und finanziell deutlich aufwendiger – also teurer.
Nach unserer Einschätzung wurde bislang keine ausreichend ergebnisoffene Prüfung von Alternativflächen durchgeführt – obwohl solche Flächen vorhanden sind. Bevor wertvolle Natur unwiederbringlich verloren geht, sollten diese Optionen sorgfältig und transparent geprüft werden.
Nachhaltige Stadtentwicklung erfordert Mut zur Veränderung – aber auch Verantwortung für das, was bereits schützenswert ist.

Am Montag, den 27. Oktober, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen zu einem Vor-Ort-Treffen auf der Wiese (Beginn um 18:30 Uhr), gefolgt von einem Vortrag um 19:00 Uhr im Finka-Raum, Prestelstraße 7, 88250 Weingarten.