Zusammenhalt und klare Kante beim Neujahrsempfang 30. Januar 202530. Januar 2025 Volles Haus beim Neujahrsempfang der Grünen im Ravensburger Schwörsaal: Das seit vielen Jahren wichtigste politische Ereignis am Jahresanfang in der Region zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Wenige Wochen vor der vorgezogenen Bundestagswahl rief Agnieszka Brugger, die erneut für ihren Wahlkreis antritt, zu „Zusammenhalt und klarer Haltung“ auf. Die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion kritisierte in ihrer Rede scharf den Wortbruch von Friedrich Merz, der wiederholt jede Art der Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen hatte. Seine Pläne würden zudem gegen geltendes Recht verstoßen und den Zusammenhalt in der Europäischen Union gefährden. Sie halte es für “falsch und gefährlich”, Abstimmungen im Deutschen Bundestag zu riskieren, die allein durch die triumphierende Zustimmung der Rechtsextremisten zur Mehrheit kommen könnten. Brugger betonte, wie wichtig Zusammenhalt, Dialog und klare Haltung in der aktuellen politischen Landschaft seien. „Unsere wahren Gegner sind Gleichgültigkeit, Angst und Hass. Setzen wir uns gemeinsam mit Respekt und Zuversicht für unsere Demokratie ein.“ Sie hob auch die Notwendigkeit hervor, pragmatische und zukunftsfähige Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Sie sprach über die Einführung einer Deutschland-App zur Vereinfachung bürokratischer Prozesse, die Unterstützung von Azubis im ländlichen Raum und Maßnahmen zur Entlastung von Familien. „Unser Land ist voll von guten Ideen und Menschen, die anpacken wollen. Sie verdienen eine Politik, die ehrlich ist und ihnen Rückenwind gibt.“ Mit klaren Worten kritisierte sie die aktuelle Auseinandersetzung insbesondere beim Thema Ukrainehilfe: „Putins Aggression erfordert eine klare und entschlossene Antwort, und wir dürfen nicht zögern, unsere Unterstützung auszuweiten.“ Abschließend rief Brugger die Anwesenden dazu auf, sich weiterhin für Frieden, Demokratie und Klimaschutz einzusetzen: „Wir haben nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere Demokratie und Freiheit von unseren Kindern geborgt. Es liegt an uns, diese kostbaren Errungenschaften zu bewahren.“ Manne Lucha kündigt Generationenwechsel an „Nach vielen Jahren in der Politik ist es an der Zeit, den Staffelstab an die nächste Generation weiterzugeben“, erklärte Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg. Seit 1982 lebt und wirkt Lucha in Ravensburg und hat die politische Landschaft in Oberschwaben maßgeblich mitgestaltet. „Es war eine große Freude und Ehre, diese Region als erster Grüner direkt im Landtag zu vertreten und größere grüne Mehrheiten in der Region aufzubauen.“ Lucha erinnerte an seine Anfänge in der Politik, an die Herausforderungen der Grünen in den 1980er Jahren und an seine eigenen Wurzeln als Krankenpfleger und später Sozialarbeiter, die ihn geprägt haben. Er unterstrich die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit und des Klimaschutzes, die ihm immer ein Anliegen waren. Besonders hob er die Entwicklung Ravensburgs als eine grüne Hochburg hervor: „Von den ersten Erfolgen bis zu unseren heutigen Mehrheiten – gemeinsam haben wir gezeigt, dass eine nachhaltige und soziale Politik gerade im ländlichen Raum einen Unterschied macht.“ Die Grünen hätten das Land „in der Hüfte lockerer“ gemacht und selbiges „wertkonservativ gesellschaftlich verbreitert“. Agnieszka Brugger lobte in ihrer Rede Manne Lucha für seine Verdienste um die grüne Sache und seine Lebensleistung: „Manne, du hast Oberschwaben geprägt wie kaum ein anderer. Du hast nicht nur das erste Direktmandat für uns Grüne hier gewonnen, sondern auch mit deinem unermüdlichen Einsatz für die Menschen die grüne Politik in der Region verankert. Oberschwaben ist nicht zuletzt dank Dir ein grünes Hochleistungszentrum geworden– ein Vorbild für viele andere Regionen. Deine Stimme und deine Erfahrung werden nachwirken, aber dein politisches Erbe wird uns weiter antreiben.“ Anna Wiech: Die Zukunft Ravensburgs gestalten Anna Wiech, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat, eröffnete den Empfang mit einer leidenschaftlichen Rede über die Herausforderungen und Chancen der Stadtpolitik. Sie sprach über die zentralen Themen ihrer Fraktion: soziales Miteinander, Bildung und Betreuung, Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung. „Während andere Parteien Klimaschutz als Einsparpotenzial sehen, setzen wir auf konkrete Maßnahmen, wie den Schutz der Moore und dezentrale Hochwasserschutzprojekte.“ Auch die Bedeutung von Bildung hob sie hervor: „Es ist absurd, über Fachkräftemangel zu klagen und gleichzeitig den Ausbau der Ganztagsbetreuung zu verschieben. Unsere Kinder sind unsere Zukunft – hier darf es keine Kürzungen geben!“ Wiech verdeutlichte, dass sie sich der Verantwortung bewusst ist, die auf den Schultern der Grünen in Ravensburg lastet, und versprach, sich weiterhin für eine lebenswerte und nachhaltige Stadt einzusetzen. Ein Neujahrsempfang, der Mut macht Der Neujahrsempfang zeigte eindrucksvoll die Vielfalt und Stärke der Grünen in Ravensburg. Mit leidenschaftlichen Reden, klaren politischen Zielen und einem starken Bekenntnis zur Demokratie, Sicherheit und Nachhaltigkeit starten die Grünen mit Kraft und Zuversicht, aber auch mit einer sehr klaren Haltung in das Bundestagswahljahr 2025. Die enge Zusammenarbeit und das klare Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit machen deutlich: Die Grünen in Ravensburg, Region, Land und Bund sind bereit, die kommenden Herausforderungen entschlossen anzupacken.