„Bildung | Betreuung | Teilhabe | Gleichstellung“ Kultusministerin Schopper und Minister Lucha diskutieren

„Kultur für alle“, das steht über der gemütlichen Bar im Möttelin in Ravensburg. Passender hätte das Motto für den Abend am vergangenen Montag nicht sein können. Zu Gast in dieser gelungenen Location mitten in Ravensburg waren Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration und Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport der Landesregierung. Unter der Moderation von Moritz Haag (Kreisvorsitzender der Grünen in Ravensburg) stellten sie die Zusammenhänge zwischen ihren Ressorts dar.

Ob Kultur oder Bildung für alle, beide waren sich einig: Unsere gesellschaftliche Zukunft wird dann erfolgreich sein, wenn es uns gelingt, Teilhabe in allen Bereichen gerechter, offener und durchlässiger für jede*n zu machen. Dafür brennen beide und es liegt ihnen offensichtlich am Herzen, dies auch weiter im Ländle zu forcieren.

Bildung gerechter zu machen, unabhängig von sozialen Voraussetzungen, Geschlecht, Herkunft und körperlichen bzw. geistigen Einschränkungen, das sei die Aufgabe unserer Zeit. Dabei die Schwachen nicht abzuhängen und trotzdem die Starken zu fördern, ist sicherlich keine leichte Aufgabe.

Sprachförderung in sogenannten Juniorklassen, mehr Sprachbäder in den Kitas, Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut in den Regionen, die Wiedereinführung von G9, eine stärkere Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Schularten sind einige Maßnahmen, die beide umsetzen bzw. verstärken wollen.

Der Fachkräftemangel gerade in den Kitas bereitet ihnen Sorgen, da dadurch überwiegend Frauen in der familiären Kinderbetreuung einspringen und der Gesellschaft mit ihrer bedeutenden Arbeitskraft fehlen. Mehr Studienplätze zur Ausbildung in Kitas sollen helfen, diese Lücken weiter zu schließen und eine gerechtere Arbeitsaufteilung auch innerhalb der Familien zu ermöglichen.

Selbst mit den Folgen der Pandemiezeit für unsere Kinder beschäftigen sich beide Ministerien nach wie vor. Laut Lucha spielt die Pandemiezeit gerade bei schon belasteten Kindern eine größere Rolle, die es notwendig macht, weiter aufgearbeitet zu werden. Ressourcen hierfür sind geschaffen und werden ausreichend abgerufen.

Nach dem moderierten Gespräch konnte das Publikum schließlich auch ihre Teilhabe in einer offenen Diskussionsrunde mit beiden wahrnehmen. Ministerin Schopper und Minister Lucha beantworteten ausführlich kontroverse Themen, waren interessiert und offen für neue Impulse. So konnten einige Lehrkräfte der beruflichen Schulen ihre Ideen zur Stärkung der Demokratiebildung an ihren Schulen ansprechen. Theresa Schopper versprach ihnen, sich dieser Idee persönlich nochmal anzunehmen.

Am Ende waren sich alle einig, dass Bildung, laut Schopper, der Schlüssel bleibt, um das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Gerechte Bildung muss dabei bei den Kleinsten beginnen, so dass, laut Lucha, das Aufstiegsversprechen für jede*n innerhalb der Gesellschaft auch erfolgreich umgesetzt werden kann.